Durch eine kieferorthopädische Behandlung können Zahn- und Kieferfehlstellungen beseitigt werden. Das ist nicht nur unter ästhetischen Aspekten sinnvoll, sondern in vielen Fällen medizinisch notwendig. So können Zahn- und Kieferfehlstellungen z.B. Ursachen für ein erhöhtes Karies- und Parodontoserisiko, Kiefergelenksprobleme oder vorzeitigen Zahnverlust sein. Eine kieferorthopädische Behandlung ist prinzipiell in jedem Alter möglich.
Wie bei jeder ärztlichen Behandlung steht am Anfang eine ausführliche Diagnose und Befunderhebung. Nur so ist eine optimale und effektive individuelle Therapie durchführbar. In diesem ersten Teil vor der kieferorthopädischen Behandlung müssen viele unterschiedliche Aspekte berücksichtigt werden, wie z.B. die Lage der Kiefer und Zähne sowie deren Stellung zueinander oder das Zusammenspiel von Lippen, Zunge und Zahnreihen. All das hat einen maßgeblichen Einfluss auf den patientenindividuellen Behandlungsplan.
Generell hat jede kieferorthopädische Behandlung 2 Phasen: die aktive und die passive Behandlungszeit. In der aktiven Behandlungszeit, die je nach Fall ca. 3 Jahre dauert, werden die Zähne in vielen kleinen Schritten in die vom Kieferorthopäden berechnete Position gebracht. Dazu sind alle 3 bis 8 Wochen Kontrolluntersuchungen erforderlich. Die Mitarbeit des Patienten ist dabei für den Behandlungserfolg sehr wichtig. In der passiven Behandlungszeit, die der aktiven folgt, soll die erreichte Zahn- und Kieferstellung stabilisiert werden.
Ganz allgemein gibt es zwei verschiedene Behandlungsmethoden, die festsitzende Therapie und die herausnehmbare Therapie. Bei der festsitzenden Behandlung wird die Zahnspange (besser: die Brackets) fest auf die Zähne geklebt. Die herausnehmbare Spange bleibt dagegen nicht immer im Mund und wird zum Beispiel während des Essens oder beim Sport nicht getragen. In vielen Fällen kombiniert der Kieferorthopäde diese beiden Behandlungsmethoden. Darüber hinaus kann bei schwierigen und komplizierten Fehlstellungen ein chirurgischer Eingriff oder die Entfernung von Zähnen erforderlich sein. Dies wird jedoch immer erst in einem ausführlichen Gespräch zwischen Patient und dem behandelnden Kieferorthopäden erläutert und besprochen.
Wenn der aktive Teil der Behandlung abgeschlossen ist, sollte unbedingt eine passive Stabilisierung der erreichten Zahnstellung durchgeführt werden. Direkt nach der Behandlung ist die Stellung der Zähne noch relativ labil, d. h. die Zähne haben noch den Drang, sich wieder in ihre alte, ungünstige Position zurück zu bewegen. Mit unsichtbar an der Zahninnenseite befestigten Retainern aus Metall oder mit herausnehmbaren Retentionsgeräten, die über einen längeren Zeitraum getragen werden (meist nachts), wird sicher gestellt, dass Ihr neues schönes Lächeln dauerhaft bleiben kann